Dass in der Nachbarschaft häufig Themen auftreten, ist aufgrund der Nähe und der Unausweichlichkeit ganz normal. Konflikte entstehen dann, wenn die Themen nicht gemeinsam besprochen werden.
Wo viele Menschen gemeinsam unter einen Dach leben, sind Konflikte unvermeidbar. Grenzüberschreitungen sind alltäglich im mehrgeschossigen Wohnbau und gehören dazu. Um Konflikte zu lösen oder es gar nicht so weit kommen zu lassen, braucht es gelungene gemeinsame Gespräche. In der eigenen Emotion kann man allerdings schnell in die Falle geraten und nur mehr die eigene Sichtweise des Themas sehen.
Wir haben Tipps für ein gutes Gespräch zusammengefasst:
Tipp 1
Richtig oder falsch? Eine Frage der Perspektive! Sehr leicht verfängt man sich in der Diskussion, wie laut die Musik jetzt wirklich war (oder auch nicht). Daher einfach klarstellen, dass man die Lautstärke wohl unterschiedlich wahrgenommen hat. Die gemeinsame Suche nach einer Lösung kann verbinden, alles andere trennt noch mehr.
Tipp 2
Auf den Punkt gebracht. Wenn du dich von deiner Nachbarin oder deinem Nachbarn gestört fühlst, dann beschreibe konkret wann, wo oder wie oft es dich gestört hat. Allgemeine Anschuldigungen wie “immer” und “überall” führen nur dazu, dass der andere sich angegriffen fühlt. Vereinbare auch so konkret wie möglich, wie ihr in Zukunft miteinander umgehen wollt.
Tipp 3
Kreativität ist gefragt. In einem Konfliktgespräch sollte es nicht vorrangig darum gehen, dass du oder dein Gegenüber den eigenen Standpunkt durchsetzt bzw. schaut, wer Recht hat. Vielmehr solltet ihr gemeinsam kreativ werden, um eine Lösung für alle Beteiligten zu finden, mit der ein zukünftiges nachbarschaftliches Zusammenleben möglich ist.
Tipp 4
Der Ton macht die Musik. Auch wenn es in emotional aufgeladenen Situationen sehr schwer fällt, ruhig zu bleiben. Vielleicht kannst du dich in einem gemeinsam Gespräch dennoch in die Lage deiner Nachbar:innen versetzen. Wenn wir selbst erreichen wollen, dass uns der andere versteht, ist dies am besten durch einen ruhigen und klaren Gesprächston möglich. Genauso wichtig neben dem Gesprochenen ist übrigens auch deine Mimik und Gestik.
Tipp 5
Die größte Herausforderung: Den anderen verstehen. Es ist nun wirklich nicht einfach, wenn eine Nachbarin oder ein Nachbar aufgebracht und verärgert vor der Tür steht. Dennoch hilft hier der Versuch, fürden Ärger Verständnis zu zeigen. Du kannst dich fragen, was dahinterstecken könnte, dass es ihn oder sie so stört? Oder vielleicht auch versuchen zu verstehen in welcher Lebenssituation sich dein Gegenüber gerade befindet.
Tipp 6
In der Ruhe liegt die Kraft. Besonders in emotional angespannten Situationen hilft es sich im Vorhinein Gedanken darüber zu machen, WIE und WAS du gerne sagen möchtest und davor auch einmal kurz durchzuatmen. Es ist auch in Ordnung, wenn nicht alles in einem persönlichen Gespräch geklärt werden kann. Ist es dir dennoch wichtig, kannst du deine Sicht der Dinge vielleicht auch in einem freundlichen und erklärenden Brief darstellen.
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