Das Projekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt wurde 2006 in Deutschland von Prof.in Dr.in Sabine Stövesand entwickelt und ist in Österreich seit 2019 mit 41 Standorten implementiert. Das Gewaltpräventionsprojekt setzt in der Nachbarschaft an und ermutigt, Zivilcourage zu zeigen. Häusliche Gewalt hat eine hohe Dunkelziffer und passiert in unserer unmittelbaren Umgebung. Verschweigen oder Dulden hat fatale Folgen für die Betroffenen und daher gilt es, dies früh zu erkennen und zu unterbrechen. In der Steiermark gibt es das Projekt StoP bisher in Leibnitz, jetzt startet es in Graz in den Bezirken Liebenau-Jakomini und Gösting-Straßgang. Bei der Projektvorstellung durch Michaela Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser Steiermark konnte ein Einblick gewonnen werden, wie es durch die Umsetzung in der eigenen Nachbarschaft, im eigenen Stadtteil unter Einbindung der Bewohner:innen gelingen soll, Gewalt in Beziehungen zu enttabuisieren und betroffenen Menschen direkte Hilfe vor Ort niederschwellig zu bieten.
„Gewalt ist etwas, das unsere Gesellschaft leider schon ewig begleitet. Ich bin froh, dass wir dieses Thema in Graz proaktiv angehen und nicht ausblenden.”
Bürgermeisterin Elke Kahr betonte die Bedeutung des Projekts und übernimmt klare Verantwortung durch die Unterstützung der Stadt Graz. Mit der Stärkung des Netzwerkes im Gewaltschutz direkt vor Ort soll in der eigenen Nachbarschaft auf das Thema aufmerksam gemacht und mit gezielten Aktionen Nachbar:innen an der Teilnahme ermutigen. Carol Hagemann-White, Soziologin an der Universität Osnabrück unterstreicht die Wichtigkeit der Teilhabe mit ihrer Aussage:
»Die Gewalt gegen Frauen wirft weniger die Frage nach der Qualität einer Beziehung als nach der Qualität eines Gemeinwesens auf.«